Cellesche Zeitung, 27.06.2023
„It’s Summertime“ im Grooden Hus
Sommerkonzert mit dem Chor „Einklang“ und drei Gastchören
Kirsten Pröve-May
WINSEN. Eine Jubiläumsfeier mit ganz vielen Gästen: Zwar hat der Winser Chor „Einklang“ im Gegensatz zum 75-jährigen Bestehen des gemischten Chores aus Großmoor erst 15 Jahre „auf dem Buckel“, aber es wurde zum Anlass genommen, mit insgesamt drei verschiedenen Chören ein buntes Konzert zu bestreiten. Viele hatten geahnt, dass es ein schöner Abend werden würde, das „Groode Hus“ platzte aus allen Nähten. Natürlich wäre ein Open-Air-Konzert toll gewesen, doch das mitunter unstete Wetter ist ein großer Risikofaktor.
Der Chor „Einklang“ machte den Anfang. Unter der Leitung von Arnas Vonzodas hatte man ein buntes Programm zusammengestellt und eröffnete den Reigen mit sieben unterschiedlichsten Liedern, von Sinéad O’Connor über die Comedian Harmonists bis zu Stevie Wonder, U2, Coldplay oder auch einem Wanderlied. Für jeden war etwas dabei, und im Gegensatz zum Gastchor aus Großmoor, der bekannte Songs originalgetreu präsentiert, werden hier die Lieder auf die „eigene“ Art vorgetragen. Aufgrund der großen Anzahl an Sängerinnen und Sängern sehr klangstark, abwechslungsreich und textlich sehr gut zu verstehen.
Dann kam der zweite Gastchor „CRIstals“ aus Celle auf die Bühne. Entstanden aus der Celler Rock-Initiative (daher die drei Großbuchstaben im Namen), können sie erst auf eine einjährige „Vergangenheit“ zurückblicken. Doch obwohl sie im Gegensatz zu den beiden anderen Chören eine kleinere Besetzung haben, „rockten“ sie die Bühne. „Hit the Road Jack“, „Let It Be“, „Lollipop“, „Tears in Heaven“ oder „I Follow You“ – die Titel passten einfach zu diesen gutgelaunten Chormitgliedern, und wenn sie nicht die Pause eingeläutet hätten, wären sie um eine Zugabe sicher nicht herumgekommen.
Unter der Leitung von Joschua Claassen, der viele Stücke am Piano begleitete, trafen die Ohrwürmer des Chores aus Großmoor auf ein begeistertes Publikum: „Top of the World“ von den Carpenters, „I Would Do Anything for Love“ von Meat Loaf oder auch „We Are the World“ und als Highlight „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Freddie Mercury – ein Stimmwunder, so Claassen. „Wir wollen als Chor versuchen, die vielen musikalischen Facetten des Künstlers nachzusingen.“ „I’m just a poor boy, nobody loves me“, wie es im Lied heißt, konnte man von diesem Chor nicht behaupten.
Dann noch einmal der gastgebende Chor mit „The Scientist“ von Coldplay, „Lonely“, einem Gospelsong und „You’ll Never Walk Alone“, bevor Winsen und Großmoor gemeinsam Lou Reeds „Perfect Day“ sangen, einem Titel, dem man nur zustimmen konnte. Zwei Zugaben – auch unter Mitwirkung des Publikums – machten den Abend „rund“.